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Die Situation war typisch: Eben noch hatte Doggen-Mischling Paco mit einer Hündin herumgetobt, da winselte er plötzlich laut auf und humpelte. Seiner Halterin war sofort klar: Das ist etwas Ernstes. Die orthopädische Untersuchung in der Tierklinik Ismaning und eine Röntgenaufnahme bestätigten den Verdacht: vorderer Kreuzbandriss am rechten Knie. „Paco hatte bereits früher nach dem Spielen manchmal die Pfote hinterhergezogen. Doch weil das Hinken immer gleich wieder verschwand, dachten wir, er hätte sich einfach ein bisschen vertreten“, erzählt sein Frauchen. Doch das vorausgegangene, kurzzeitige Lahmen war Symptom eines schleichenden Kreuzbandrisses, wie er für Hunde charakteristisch ist. Dabei reißen immer mehr Fasern des vorderen Kreuzbandes, bevor es ganz zerreißt. Betroffen sind häufig schwere Tiere wie Paco, der 57 Kilo auf die Waage bringt. Durch die Verletzung drohte dem gerade zweieinhalb Jahre alten Rüden ein instabiles Kniegelenk und eine ausgeprägte Arthrose, das heißt: ein Leben voller Schmerzen. Um eine OP kam er nicht herum.
„Eine der besten Methoden, um langfristig die Gelenkgesundheit zu erhalten, ist die TPLO“, erklärt Dr. Klaus Zahn, Chefchirurg der Tierklinik Ismaning, die bekannt für diese spezielle OP-Technik ist. Bei einer Tibia Plateau Leveling Osteotomy wird nicht das Band ersetzt, sondern der Neigungswinkel am Unterschenkelkopf so verändert (bei Paco von 31 zu 5 Grad), dass ein Vorwärtsgleiten des Unterschenkels – die sogenannte Schubladenbewegung – verhindert wird. Die Folge: Die meisten Tiere können ihr Knie lebenslang wieder voll belasten und bilden nicht solch massive Arthrosen aus wie bei den althergebrachten Verfahren.
„Die klinischen Ergebnisse sind bestechend“, sagt der erfahrene Orthopäde, der mit der TPLO über 2.000 Patienten helfen konnte und bei vielen davon auf 10- bis 12-jährige Verlaufskontrollen zurückblicken  kann. Auch Pacos Halterin ist hochzufrieden. Zwar waren die ersten Wochen nach dem Eingriff für Hund und Frauchen beschwerlich, weil die Tierklinik zwingenden Leckschutz bis zum Fädenziehen, sechs Wochen Leinenzwang und Ruhe verordnet hatte. „Daran haben wir uns strikt gehalten.“ Dafür wurde Paco mit einem stabilen Kniegelenk belohnt. Daher will seine Halterin demnächst auch das zweite Knie per TPLO versorgen lassen, denn auch da wurde ein schleichender Kreuzbandriss diagnostiziert.

Pacos rechtes Knie nach dem Kreuzbandriss.
Durch die TPLO wurde der Neigungswinkel des Unterschenkelkopfes von 31 zu 5 Grad verändert.
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