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NeurochirurgieDie Neurochirurgie bei Hunden, Katzen und Heimtieren hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. In vielen Fällen können heute Beschwerdefreiheit und Beweglichkeit selbst in solchen Fällen erreicht und erhalten werden, in denen Tiere früher eingeschläfert werden mussten.

Wirbelfrakturen, Verletzungen der Wirbelsäule

Hier wird im Vorfeld der Operation alles dafür getan, um weitere Schäden des Rückenmarkes durch unnötige Bewegungen zu vermeiden. Ist ein Tier nach einem Unfall am Rücken verletzt, sollten es die Halter am besten seitlich auf einem Brett oder einer vergleichbaren steifen Unterlage transportieren. In der Tierklinik Ismaning entscheiden wir anhand der Aufnahmen im Computertomografen, welche Behandlung angemessen ist.

Bandscheibenvorfälle

Die Bandscheibe bildet einen hochelastischen Puffer zwischen den Wirbeln und federt Stöße ab. Im Lauf eines Tierlebens verliert der Knorpel an Volumen und Elastizität. Er wölbt sich an den stark belasteten Stellen in den Wirbelkanal vor und verdrängt das Rückenmark teilweise oder ganz. Bei großen Hunden geschieht dies oft langsam und ohne erkennbare Beschwerden. Anders verlaufen Bandscheibenvorfälle oft bei den sogenannten chondrodystrophen Hunderassen wie Dackel, Pudel und Malteser. Der Bandscheibenring reißt hier unter Umständen und klemmt das Rückenmark ein. Dies kann innerhalb weniger Tage geschehen. Die erkrankten Tiere sind empfindlich gegen Berührungen, bewegen sich wenig und haben keinen Appetit. Je nachdem, welcher Teil der Wirbelsäule betroffen ist, schwankt ihr Gang, die Zehen schleifen und die Gliedmaßen knicken ein. Oft krümmen die Tiere auch den Rücken. Im schlimmsten Fall sitzt der Hund nur noch und kann seine hinteren Läufe nicht bewegen. Auch die Kontrolle über die Blase und den Aftermuskel setzen aus.

Beim akuten Bandscheibenvorfall setzt die Lähmung innerhalb kürzester Zeit ein. Ihm geht oft ein Sprung aus dem Auto voraus, oder der Hund ist herumgetollt. Die Tiere jaulen kurz auf oder beißen vor Schmerzen um sich.

Diagnose

Um herauszufinden, welche Wirbel betroffen sind, fertigen wir Röntgenaufnahmen mit Kontrastmitteln an. Unter Umständen werden auch Aufnahmen im Computer- oder Kernspintomografen nötig.

Therapie

Leichte Fälle können unter Umständen mit Physiotherapie und Bewegungseinschränkung etwa mittels eines Brustgeschirrs behoben werden. Um Verspannungen und Fehlstellungen infolge der Schmerzen zu lösen, können entzündungshemmende und entspannende Medikamente sinnvoll sein.

Entschließen wir uns zusammen mit dem Halter zur Operation, entfernen wir den Knorpel, der auf den Rückenmarkskanal drückt. Modernste Diagnostik ermöglicht eine genaue Kontrolle des Operationsfortschritts während des Eingriffs. In vielen Fällen kann das Tier wenige Wochen nach dem Eingriff wieder normal laufen.

Inwieweit die Beweglichkeit des Tieres auch nach schweren Bandscheibenvorfällen mit Lähmungserscheinungen und fehlendem Schmerzempfinden wiederhergestellt werden kann, zeigt sich oft erst nach der Operation. Im Allgemeinen gilt: Beginnt das Tier in den ersten 48 Stunden nach der Operation, die gelähmten Gliedmaßen wieder zu bewegen, wird die Gehfähigkeit bald wieder hergestellt werden. Fehlen dagegen Bewegungen und das Schmerzempfinden auch zwei Tage nach der Operation, zieht sich die Heilung unter Umständen über Monate hin oder das Tier bleibt ganz gelähmt.

Tumoren an der Wirbelsäule, an Nerven oder am Gehirn

Je nach Art des Tumors ist eine Bestrahlung, eine medikamentöse oder eine chirurgische Behandlung sinnvoll. Im Vordergrund steht dabei unser Bemühen, die Lebensqualität des Tieres zu erhöhen.

Neurologische Ausfälle, epileptische Anfälle

Ein mögliche Ursache ist erhöhter Druck im Gehirn, weil Hirnwasser nicht abfließen kann. In diesen Fällen werden oft sogenannten Shunts und/oder Katheter angelegt.

(Teaserfoto: natali_mis – stock.adobe.com)

Weiterführende Infos

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