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Große Jubiläumsfeier am 18. Mai 2019 –
ein Rückblick

Wir wollten danke sagen für 10 Jahre Vertrauen – und durften uns über ganz viel Zuspruch freuen: Rund 500 Tierbesitzer und andere Freunde der Tierklinik, darunter 40 Kinder, waren unserer Einladung zum Tag der offenen Tür gefolgt. Unter den Gästen waren auch die Bürgermeister Dr. Alexander Greulich und Luise Stangl aus Ismaning sowie Andreas Kemmelmeyer aus Unterföhring. Und weil sogar das Wetter mitspielte, konnten wir den ganzen Tag im Freien verbringen.

Willkommen zum Tag der offenen Tür

Erste Gratulanten: drei Bürgermeister aus Ismaning und Unterföhring

Über den Tag verteilt kamen 500 Besucher.

Großes Interesse bei den Bürgermeistern aus Ismaning und Unterföhring

Unsere Ärzte warten auf die Besuchergruppen.

Auf die Beine gestellt hatte das Event mit viel Liebe unser Team. Unsere Tierärzte führten die Besuchergruppen durch die Klinikräume, erläuterten, wie ein Ultraschall funktioniert, erklärten professionelle Wundversorgung und, und, und. Das Interesse der Gäste war so groß, dass wir statt der geplanten drei spontan zehn Führungen organisierten. Auch die Vorträge über Tierernährung, Erste Hilfe, Tierphysiotherapie und künstliche Hüftgelenke für Hund und Katze waren trotz des schönen Wetters gut besucht. Andere Kollegen informierten währenddessen über die Möglichkeit von Tierblutspenden oder untersuchten in der Kuscheltiersprechstunde einen Teddy nach dem anderen. Wieder andere hatten eine Tombola für unsere Findeltiere organisiert oder zusammen mit dem Tierschutzverein Schlupfwinkel die rund 30 Kuchen gebacken, die zugunsten  des Vereins verkauft wurden.

Gleich geht die erste Führung los.

Klinikführung mit Oberärztin Dr. Anna Layer

Kuscheltiersprechstunde mit Dr. Julia Llewellyn

Tierarztquiz für unsere kleinen Gäste

Wie sie Herzen schallt, erläutert Ärztin Nathalie Sindern.

Dr. Anne Kaesberg erläutert die Wundversorgung.

Über den Tag verteilt kamen 500 Besucher.

Für die Gäste gab’s selbst gebackene Kuchen.

Klinikführung mit Dr. Martina Ascher

Geburtstagsfest bei schönem Wetter

Vortrag über Erste Hilfe von Notfallmediziner Jan Nixdorff

Tombola zugunsten unserer Findeltiere

Vortrag zum Gelenkersatz von Dr. Klaus Zahn

Spicy Thai Food sorgte fürs leibliche Wohl.

Narkose-Simulation am Stofftier

Gast mit der weitesten Anreise: Roland Lettenbichler aus Tirol mit Winnie

Am frühen Abend begann der Programmteil für das Fachpublikum. Gut 70 Haustierärzte durften unsere Mitarbeiter hierzu begrüßen. Nach einem Rundgang durch die Klinik und zwei Fachvorträgen der Klinikchefs trafen man sich zum Get-together. Man stieß auf unseren Geburtstag an, plauderte, lachte und ließ es sich bei leckeren Häppchen gut gehen. Es war ein passender Rahmen, um uns bei unseren langjährigen Mitarbeiter für ihre Treue zu bedanken.

Get-together mit Fachkollegen

Lockeres Plaudern

Oberärztin Gaby Rieckmann zeigt Ultraschallbilder

Diese Fremdkörper stammen aus Hundemägen.

Mit Dr. Felix Neuerer In der OP-Vorbereitung

Gut besuchter Fachvortrag

Bereit zum Anstoßen

Entspannte Momente am frühen Abend

Ehrung der langjährigen Mitarbeiter

10 Fragen an die Klinikgründer

Sie waren beide leitende Oberärzte an der Tierklinik der LMU. Warum haben Sie eine eigene Klinik gegründet?
Dr. Klaus Zahn:
Nach mehr als zehn Jahren Unikarriere schreckte uns die Aussicht auf weitere zehn. Verwaltung, Bürokratie und universitäre Zwänge machten uns das Leben schwer. Wir wollten uns lieber intensiver um Patienten und neue Heilmethoden kümmern, statt Vorlesungen zu halten. Unser Traum war ein Ort, der Haustieren bestmögliche tiermedizinische Versorgung bietet. Also wagten wir den Sprung ins Ungewisse.

 Wenn Sie an die Anfänge zurückdenken: Womit hatten Sie am meisten zu kämpfen?
Dr. Felix Neuerer:
Mir haben die Schulden viele schlaflose Nächte bereitet. Ich war junger Vater, und wir hatten alles – vom Umbau bis zur Ausstattung – per Kredit finanziert und wussten nicht, wie unser Abenteuer ausgeht. Denn auch wenn wir beide einen guten Namen hatten, waren wir nicht sicher, ob die niedergelassenen Kollegen uns tatsächlich Patienten überweisen würden.

Zahn: Auch bei mir haben die ersten Wochen unglaublich an den Kräften gezehrt. Wir waren ja nur zu fünft: drei Ärzte, zwei Helfer und ich der einzige Chirurg. Die Wochenenden musste ich durcharbeiten und auch noch jede dritte Nacht Notdienst schieben. Oft bin ich nur kurz zum Duschen und Kleiderwechseln nach Hause gefahren. An meine erste OP hier in der Klinik kann ich mich aber noch gut erinnern: Es war ein Rottweiler mit Ellbogendysplasie.

Dr. Klaus Zahn (links) und Dr. Felix Neuerer. Foto: Lilit Melkumyan/Tierklinik Ismaning

Wann wussten Sie: Wir werden nicht scheitern?
Neuerer:
Ziemlich bald, auch wenn wir zu Beginn nur zehn Patienten am Tag hatten. Doch nach unserer offiziellen Eröffnung, zu der wir auch 150 Tierärzte und den Bürgermeister von Ismaning eingeladen hatten, füllte sich die Sprechstunde allmählich. Schon bald hatten wir soviel Arbeit, dass wir zwei Assistenzärzte und drei weitere Helfer einstellen konnten.

Zahn: Schon im August 2009 habe ich das erste künstliche Hüftgelenk eingesetzt.

Worauf sind Sie heute besonders stolz?
Neuerer (schmunzelt):
Dass wir es ins Fernsehen geschafft haben! Als 2011 auf einmal Vox bei uns anklopfte und für die Tier-Doku „Menschen, Tiere, Doktoren“ bei uns drehen wollte, war das irgendwie eine verdiente Belohnung für die ganzen Nachtschichten. Damals war ganz Deutschland Zeuge, wie mein Kollege einem Hund durch Gelenkversteifung die Pfote rettete. Heute werden unsere Ärzte vom Bayerischen Rundfunk und der tz regelmäßig um Interviews gebeten.

Zahn: Als der erste Kunde aus Südtirol zu uns kam, war das eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Gerade auch im orthopädischen Bereich reicht unser Renommee weit über München hinaus. Neulich erst habe ich einen Tierhalter aus Tiflis beraten, dessen Schäferhund ein neues Hüftgelenk braucht. Mundpropaganda bringt uns heute fast die meisten Kunden.

Aus einem kleinen Start-up ist ein mittelständisches Unternehmen mit 100 Mitarbeitern geworden. Hat die heutige Tierklinik mit der von 2009 noch etwas gemein?

Neuerer: Klar, die Abläufe und die Organisationsstruktur in der Klinik haben sich grundlegend verändert. Aber die Seele des Unternehmens ist noch dieselbe. Auch wenn wir vor Kurzem unseren 44.000sten Patienten behandelt haben, sind wir doch mit derselben Hingabe wie vor zehn Jahren dabei. Die Genesung eines Tieres zu erleben, ist nach wie vor das Schönste für mich.

Zahn: Wir haben auch sehr dankbare Kunden. Oft schicken mir Tierbesitzer Videos von ihren Lieblingen, die ich mal operiert habe. Wenn ich dann sehe, wie einer meiner Patienten auch Jahre nach einer Kreuzbandriss-OP munter herumspringt, weiß ich, warum ich Tierarzt geworden bin. Umso mehr freue ich mich jetzt auf unser Jubiläum: 10 Jahre Tierklinik Ismaning, das ist doch was.

Was gefällt Ihnen in Ihrer jetzigen Position am besten?
Neuerer:
Mir macht es unglaublich Spaß, Fachärzte auszubilden und sie zu ermutigen, dass sie sich eine eigene Reputation aufbauen. Denn seien wir ehrlich, die Tierklinik Ismaning ist nicht mehr nur Dr. Zahn und Dr. Neuerer. Unseren guten Ruf haben wir vielen kompetenten Fachärzten und Helfern zu verdanken. Um dieses Niveau zu halten, bilden wir viele Spezialisten auch selbst aus. Auch bin ich stolz auf jeden Azubi, der es schafft.

Zahn: Ich genieße es, mein eigener Chef zu sein. Wenn ich neue und innovative OP-Methoden einführen und entwickeln möchte, muss ich niemanden fragen, sondern mache es einfach. Von den Fortschritten in der Tiermedizin sollen ja auch unsere Patienten profitieren. Nicht ohne Grund stehe ich jeden Tag noch im OP.

Wie hat sich denn die Tiermedizin verändert?
Zahn:
Auf die Chirurgie bezogen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren bei implantierten Prothesen viel getan. Wir Tierchirurgen sind da Nutznießer der Humanmedizin. Dank 3D-Drucker können wir inzwischen sogar individuelle Hüftimplantate herstellen. Und wer am Tag der offenen Tür mal in den OP-Trakt geht, wird da hochmoderne Narkosegeräte sehen, die vor Kurzem noch im OP eines Münchner Krankenhauses im Einsatz waren. Auch in der Anästhesie arbeiten wir heute auf Humanniveau.

Das heißt, Sie sind heute immer noch mehr Tierarzt als Unternehmer?
Neuerer:
Manchmal habe ich zwar das Gefühl im Adminstrativen zu ersticken. Aber das vergeht ganz schnell, wenn ich zu einem Patienten gerufen werde. Das kommt meist in kniffligen Fällen vor. Gerade in der Inneren Medizin sind ja viele Beschwerdebilder so unklar, dass die Diagnose dem Lösen eines Rätsels gleichkommt. Hinter Durchfall, Erbrechen und Erschöpfung können so viele Krankheiten stecken. Um so befriedigender ist es, wenn eine Therapie anschlägt und das Tier wieder schwanzwedelnd vor einem steht.

Was gehört für Sie zu professioneller tiermedizinischer Versorgung?
Zahn:
Tiere können nicht sprechen. Umso wichtiger ist neben der Erfahrung und Intuition unserer Ärzte unsere moderne Diagnosetechnik. Außerdem bilden auch wir Chefärzte uns ständig fachlich weiter, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein.

Neuerer: Genauso wichtig für den Therapieerfolg sind Fürsorge und Streicheleinheiten. Wenn ein krankes Tier sich wohlfühlt, wird es schneller gesund. Daher legen wir auch Wert darauf, Tierbesitzer und Haustierärzte in die Behandlung einzubeziehen. 

Was sind Ihre Zukunftspläne?

Neuerer: Wir wollen besser werden und zum Beispiel Arbeitsabläufe und andere Routinen effizienter gestalten. Das kommt Patienten und Mitarbeitern zu Gute. Mittelfristig wollen wir auch die Verantwortung für die Klinik auf mehrere Schultern verteilen, das heißt, wir wollen noch mehr in Personalentwicklung investieren.

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