Starker Blutverlust nach einem Unfall, durch Rattengift ausgelöste Gerinnungsstörungen: Auch Hunde und Katzen können mitunter nur dank einer Bluttransfusion überleben. Doch anders als in der Humanmedizin werden Tierblutspenden nur bei Bedarf abgenommen und nicht auf Vorrat. Daher ist auch die Tierklinik Ismaning darauf angewiesen, dass genügend Spendertiere für Just-in-time-Blutabnahmen zur Verfügung stehen. Doch ohne die Mithilfe von Hunde- und Katzenhaltern, die bereit sind, ihr Tier als Spender testen und registrieren zu lassen, geht das nicht. Da wir in akuten Fällen meist auf die Schnelle Spenderblut brauchen, suchen wir auch entsprechend flexible Halter, die mit ihrem Tier zeitnah in der Klinik sein könnten.
Helfen Sie mit. Morgen könnte auch Ihr Tier betroffen sein.
Voraussetzungen / Ausschlusskriterien für Spender
So wie nicht jeder Mensch als Spender geeignet ist, ist es auch nicht jedes Tier.
- Alter: Ob Spenderkatze oder Spenderhund, das Tier sollte älter als ein Jahr, aber nicht älter als zehn Jahre sein.
- Es sollte regelmäßig geimpft und entwurmt sein.
- Es sollte selbst noch keine Bluttransfusion erhalten haben.
- Die Tiere sollten nicht aus dem Ausland stammen und auch keine Auslandsreisen hinter sich haben.
- Es sollte keine Dauermedikation erhalten.
- Weibliche Tiere sollten nicht trächtig oder läufig/rollig sein.
- Katzen sollten keine Freigänger sein.
- Das Gewicht des Spendertieres sollte dem Bedarf bzw. Gewicht des Empfängertieres entsprechen.
- Einem 10 kg schweren Hund dürfen 100ml Blut entnommen werden. Bei 20 kg Gewicht dürfen es 200 ml sein. Eine 5 kg schwere Katze darf 50 ml Blut spenden.
- Zwischen zwei Spenden sollten mindestens zwei Monate liegen.
Leistungen der Tierklinik
Bei der Registrierung
Gesundheitszustand:
Bevor wir ein Tier in unsere Spenderkartei aufnehmen, führen wir eine kostenlose klinische Allgemeinuntersuchung durch. Hunde checken wir auch auf Reisekrankheiten und Blutparasiten. Katzen werden auf FIV/FeLV und hämotrophe Mykoplasmen untersucht.
Blutgruppenbestimmung:
Auch unsere Haustiere haben verschiedene Blutgruppen, die bei einer Transfusion miteinander harmonieren müssen.
Katze:
Bei der Katze sind die Blutgruppen rasseabhängig. Man unterscheidet zwischen den Blutgruppen A, B und AB, wobei B und AB äußerst selten vorkommen. Eine Transfusion kann bei Katzen nur streng nach Blutgruppen getrennt erfolgen. Eine Kreuzprobe ist daher immer erforderlich.
Hund:
Bei Ersttransfusionen spielt die Blutgruppe – es gibt etwa 20 – unter Hunden keine Rolle. Denn anders als Menschen oder Katzen tragen Hunde nicht von Geburt an Antikörper gegen fremde Blutgruppen in sich. Die Blutgruppen – und hier vor allem DEA 1.1 negativ und positiv – werden erst bei einer erneuten Transfusion relevant. Dann ist auch eine Kreuzprobe (Verträglichkeitstest von Spender- und Empfängerblut) notwendig.
Vor der Blutspende
Um sicher zu gehen, dass das Tier am Tag der Blutabnahme gesund ist, wird es vor jeder Spende klinisch untersucht. Auch wird es gewogen. Außerdem machen wir ein rotes und weißes Blutbild und bestimmen die aktuellen Leber- und Nierenwerte.
All diese Leistungen entsprechen einem Gegenwert von etwa 300 Euro.
Ablauf der Blutspende
Dauer: Die Blutspende inklusive Untersuchung, Blutabnahme und Laboruntersuchung nimmt etwa 45 Minuten in Anspruch.
Beruhigung: Katzen und zappelige Hunde benötigen meist eine ganz leichte Sedation.
Blutabnahme: Das Blut wird an der Halsvene entnommen. Dort wird das Tier auch rasiert.
Nach der Spende wird den Tieren Wasser und ein Napf voll Futter hingestellt.
Als Dankeschön erhält jeder Hundebesitzer pro Spende einen 12-kg-Sack hochwertiges Trockenfutter, jeder Katzenhalter geht mit einem 5-kg-Sack nach Hause.
Tierbesitzer, die Tierleben retten möchten, wenden sich bitte für weitere Infos und/oder eine Terminvereinbarung an:
Tel. 089/540 45 640
info@tierklinik-ismaning.de