Skip to content

August 2023. Vorsichtig kippt Ewelina Buro das Röhrchen mit der Blutprobe ein paar Mal auf den Kopf. „Für eine Untersuchung muss das Blut gut durchmischt sein“, erklärt die Leiterin des Labors der Tierklinik Ismaning. Mit der Pipette träufelt die 43-Jährige ein paar Tropfen auf ein Testplättchen und legt dieses in ein spezielles Messgerät ein. Kurz darauf liegt das Ergebnis vor: viel zu hohe Ketonwerte, ein beängstigend niedriger pH-Wert. Die Blutanalyse bestätigt den Verdacht der wartenden Notärztin auf eine diabetische Ketoazidose. Sie kann jetzt die gefährliche Stoffwechselentgleisung gezielt behandeln.

Jeder Handgriff sitzt: Im Kliniklabor ist Ewelina Buro in ihrem Element.

Genau dies gefällt Ewelina Buro an ihrem Job: „70 Prozent aller medizinischen Diagnosen und Entscheidungen beruhen auf Labortests. Ein Arzt kann anhand der Symptome oft nur Vermutungen anstellen. Doch Blut, Urin und Sekrete verraten, was den Tieren tatsächlich fehlt.“ Um den Krankheiten auf die Spur zu kommen, kann die gebürtige Polin auf zig Labormethoden aus der Hämatologie, Mikrobiologie, Mikroskopie und Immunologie zurückgreifen: Sie kann Blutbilder erstellen, Urin- und Kotanalysen durchführen, Viren, Bakterien und Parasiten nachweisen und Hormone bestimmen. Etwa 20 Geräte von der Tischzentrifuge bis zur Messtechnik für Organwerte und Blutprofile helfen ihr dabei. „Doch natürlich müssen wir auch ganz klassisch manuell arbeiten und zum Beispiel Blutausstriche anfertigen und nach dem Trocknen und Färben unterm Mikroskop auf Parasiten absuchen oder Zellen zählen“, erklärt Ewelina Buro. „Das fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Man kann Krankheiten wirklich sehen.“ Dafür braucht es allerdings ein geschultes Auge.

Fakt ist, der Weg vom Probenröhrchen bis zum Testergebnis erfordert allergrößte Sorgfalt und Verlässlichkeit. Und das mitten im Kliniktrubel, wenn mehrere Ärzte auf einen Befund warten, man parallel den gerade durchgeführten Test abrechnen und nebenbei noch einen Azubi oder Jungarzt einarbeiten muss. Da ist Multitasking gefragt. „Stressresistent sollte man in diesem Job schon sein“, sagt Ewelina Buro, die mit ihrem Team auch schon mal 100 Proben am Tag analysieren muss. Und das meist unter Zeitdruck. In der Regel brauchen die Stations- und Notärzte ihre Ergebnisse innerhalb von 15 bis 30 Minuten. Ohne Diagnose keine Therapie. Wie Ewelina Buro damit umgeht? „Das Wichtigste ist, immer ruhig zu bleiben und hochkonzentriert Probe für Probe abzuarbeiten.“ Die Hilfe von Fremdlaboren nimmt sie nur für aufwändigere Analysen wie die Erstellung von Antibiogrammen in Anspruch. Wichtig auch hier: Die Laborkräfte dürfen nicht vergessen, die Durchführung  im Praxismanagementsystem zu hinterlegen.

„Vor allem am Anfang kommt nicht jeder mit der Betriebsamkeit in unserem Labor zurecht“, sagt Ewelina Buro. Neulingen steht daher immer ein erfahrener Kollege zur Seite. Zusätzlich sind alle Abläufe in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung (Standard Operating Procedure SOP) festgehalten. Außerdem hängt neben jedem Gerät eine Bedienungsanweisung. „Eine hohe Lernbereitschaft muss trotzdem jeder mitbringen. Dann stellt sich nach ein paar Monaten die Routine von allein ein“, weiß Ewelina Buro, die sich selbst mit Wissbegierde, Fleiß und Engagement von der Ambulanzhelferin zur Laborleitung hochgearbeitet hat.

————————————

Wenn auch Sie gerne in unserem Laborteam mitarbeiten würden, freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Wir legen Wert auf Teamfähigkeit, persönliches Engagement, Belastbarkeit und Flexibilität sowie Leistungs- und Lernbereitschaft.

Ihre Unterlagen senden Sie bitte an:
Tierklinik Ismaning
Stefanie Stock
E-Mail: bewerbung@tierklinik-ismaning.de

An den Anfang scrollen
Suche