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So schön die (Vor-)Weihnachtszeit für Menschen ist, für Haustiere steckt sie voller Risiken. Die fünf größten Gefahrenquellen für Hund & Katze.

  1. Plätzchenteller:

Allzu gerne naschen auch unsere Vierbeiner von Lebkuchen, Schoko-Nikoläusen oder Blockschokolade. Leider landen viele dann kurze Zeit später mit einer Schokoladenvergiftung in der Notaufnahme. Verantwortlich dafür ist das Alkaloid Theobromin, ein Inhaltsstoff der Kakaobohne, der für Haustiere giftig ist. Dunkle Sorten wie Bitter- oder Blockschokolade und Kakaopulver sind wegen ihres hohen Kakaogehalts daher besonders gefährlich für Hund und Katze. Je nachdem, wieviel sie vom verbotenen Lebensmittel gefressen haben, kämpfen die Vierbeiner zwei bis vier Stunden nach dem Verzehr mit Krämpfen, Durchfall, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen. Vor allem für kleine Tiere sind unter Umständen schon wenige Schoko-Stückchen lebensbedrohlich.

Zum Verhängnis können Hund und Katze auch Rosinen werden. Versteckt in Christstollen, Hefezopf und Früchtebrot genügen schon kleine Mengen der getrockneten Frucht, um schwere gesundheitliche Störungen auszulösen. Im Ernstfall droht Nierenversagen. Schuld daran: vermutlich die Tannine in der Traubenschale. Fazit: Wer die Festtage nicht in der Notaufnahme einer Tierklinik verbringen will, sollte Backzutaten und Plätzchenteller immer außerhalb der Reichweite von Tieren platzieren.

  1. Pflanzen:

Kaum eine Pflanze ist im Advent so beliebt wie der Weihnachtsstern. Doch Vorsicht. Wenn Katzen und Hunde an den Blättern knabbern oder sie verschlucken, kann das für sie lebensbedrohlich sein. Denn der klebrig-weiße Milchsaft, den die Weihnachtssterne produzieren, enthält den Giftstoff Euphorbin. Beim Kontakt mit der Haut kommt es daher zu Hautreizungen. Fressen die Tiere Pflanzenteile, hat das Vergiftungen zur Folge, die mit Durchfall, Krämpfen, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen einhergehen können.

In der (Vor-)Weihnachtszeit muss man auf seine Haustiere besonders aufpassen. An allen Ecken und Enden lauern Gefahren. Foto: AdobeStock/Natallia Vintsik
In der (Vor-)Weihnachtszeit muss man auf seine Haustiere besonders aufpassen. An allen Ecken und Enden lauern Gefahren. Foto: Natallia Vintsik – stock.adobe.com

Auch auf Stechpalmen, deren Zweige gerne für Adventskränze und anderen Weihnachtsschmuck verwendet werden, sollte man in einem Tierhaushalt lieber verzichten. Für Hunde, Katzen und Nagetiere sind die korallenroten Beeren nämlich hochgiftig. Für einen Hund kann der Verzehr von 20 Beeren zum Tode führen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, die sich durch Erbrechen, Schläfrigkeit und Durchfall äußern kann, gehört das Tier in die Hände eines Tierarztes.

  1. Festbraten:

Selbst wenn Hund und Katze noch so sehr betteln: Reste von der Weihnachtsgans gehören nicht in den Fressnapf. Denn die gegarten feinen Knochen können beim Zerbeißen leicht splittern und schwerste Verletzungen in Maul und Schlund verursachen. Am besten entsorgt man die Bratenreste gleich in der Mülltonne, denn viele Vierbeiner können angesichts des Duftes der Versuchung, den Abfalleimer zu räubern, nicht widerstehen. Und bevor man sich versieht, verschlingen sie vor lauter Gier selbst größere Knochenteile, etwa vom Lammrücken. Das ist höchstgefährlich, denn bei großen Knochen besteht die Gefahr, dass sie in der Speiseröhre steckenbleiben und diese womöglich perforieren. Einzige Möglichkeit: Der Patient muss sofort endoskopiert und der Fremdkörper, wenn möglich, in den Magen geschoben werden. Ist der Knochen erst in den Magen gerutscht, übernimmt die Magensäure den Rest. Bis sie den Knochen aufgelöst hat, bleiben die Patienten zur Beobachtung in der Klinik (in der Regel 24 Stunden).

  1. Geschenkbänder:

Auf kaum etwas sind Katzen so verrückt wie auf raschelnde Geschenkbänder. Leider werden die dünnen langen Bänder beim Spielen gerne verschluckt. Die Halter merken es manchmal daran, dass ein Kordelende aus der Maulhöhle oder dem After heraushängt. Keinesfalls darf man in solchen Fällen an dem Band ziehen. Das kann dem Tier das Leben kosten. Vor allem auch die scharfkantigen Ringelbänder können sich durch die Darmschleimhaut hindurchsägen. Wenn sich dann der Darminhalt in den Bauchraum ergießt, kann das zu einer Bauchfellentzündung oder Blutvergiftung führen. Bei vielen Patienten verfangen sich die strangförmigen Fremdkörper auch am Magenausgang, während der Darm versucht, den Rest des Fadens weiterzutransportieren. Es kommt zu einer ziehharmonikaförmige Auffädelung des Darms. Jetzt kann jederzeit ein Darmverschluss eintreten. In solchen Fällen hilft nur noch eine Not-OP. Gleiches gilt im Übrigen für verschluckte Lametta-Schnüre.

  1. Weihnachts-Deko:

Viele Tiere haben den Christbaumschmuck zum Spielen gern. Gerade Glaskugeln können dabei zerbrechen und zu schweren Wunden im Maul- und Schlundbereich und, wenn sie verschluckt werden, zu Schnittverletzungen im Magen-Darm-Trakt führen. Für Tierhaushalte eignen sich daher Dekoartikel aus Naturmaterialien wie Holzanhänger, Tannenzapfen, Strohsterne oder Äpfel besser. Katzenbesitzer sollten zudem darauf verzichten, Fensterscheiben mit Sprühschnee winterlich zu verzieren. Zu gerne lecken neugierige Stubentiger den für sie giftigen Kunstschnee ab.

Auch Kerzen gehören zu den großen Gefahrenquellen. Ob auf dem Adventskranz, am Christbaum oder auf der Fensterbank, man sollte sie nie unbeaufsichtigt brennen lassen. Denn das flackernde Licht zieht Katzen magisch an. Versuchen sie, mit der Pfote die Flamme zu fangen, können sie sich Verbrennungen zuziehen oder womöglich die Kerze umstoßen und die Feuerwehr auf den Plan rufen. Auch das Schwanzwedeln eines Hundes kann stimmungsvolles Kerzenlicht schnell in einen Zimmerbrand verwandeln. Statt echter Kerzen sollte man in Tierhaushalten besser Lichterketten verwenden – und sichere Stromkabel, die man abkleben kann. Denn immer wieder knabbern Vierbeiner die gummiummantelten Leitungen an. Neulich erst wurde ein Patient der Tierklinik Ismaning sogar so von seiner Fressgier übermannt, dass er eine ganze Lichterkette verschluckt hat.

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