TPLO bei einer Riesenrasse
Dogge Apollo hatte einen Kreuzbandriss – keine Seltenheit bei Hunden, aber bei fast 80 Kilo „Kampfgewicht“ eine besondere Herausforderung. In unserer Tierklinik Ismaning wurde der Rüde mit einer auf die Riesenrasse individuell angepassten TPLO-Technik erfolgreich operiert.
Apollo ist ein imposanter Rüde – eine Deutsche Dogge mit knapp 80 Kilo und 90 cm Schulterhöhe. Der fünfeinhalbjährige Rüde wurde mit einer Lahmheit hinten links bei uns vorgestellt. Die über Wochen anhaltenden Beschwerden waren bereits beim Haustierarzt medikamentös behandelt worden – jedoch ohne nachhaltige Besserung.

Diagnose in orthopädischer Spezialsprechstunde: Kreuzbandriss
In unserer orthopädischen Spezialsprechstunde wurde schließlich die Diagnose gestellt: Kreuzbandriss im linken Kniegelenk. Dabei handelt es sich um die häufigste orthopädische Erkrankung bei Hunden, die in unserer Klinik zur Routine gehört. Doch Apollos Körperbau stellte besondere Anforderungen: Neben chirurgischer Erfahrung und Präzision war hier aufgrund des hohen Körpergewichts eine spezielle Anpassung der Standard-Operationsmethode notwendig.
TPLO mit Modifikation: Zwei Platten für mehr Stabilität
Klinikleiter Dr. Zahn, der die Operation selbst durchführte, entschied sich für die sogenannte TPLO – ein bewährtes Verfahren, bei dem der Schienbeinkopf durchtrennt, in seiner Neigung verändert und mit einer speziellen Metallplatte fixiert wird. Ziel ist es, die Biomechanik des Kniegelenks so zu verändern, dass es auch ohne funktionierendes Kreuzband stabil bleibt.
In Apollos Fall wurde der Schienbeinkopf um rund 30 Grad rotiert. Während bei normal gewichtigen Hunden eine Knochenplatte ausreicht, kamen bei Apollo zwei Platten zum Einsatz – für maximale Stabilität der Riesenrasse.

TPLO bei einer Riesenrasse: Die Röntgenbilder zeigen den Kreuzbandriss von Dogge Apollo – einmal vor, einmal nach der Operation.

Ausgezeichneter Heilungsverlauf nach erfolgreicher Operation
Bereits zwei Tage nach der Operation belastete Apollo sein Bein wieder. Bei der Nachkontrolle sechs Wochen später zeigte sich ein ausgezeichneter Heilungsverlauf: Der Knochenspalt war nahezu vollständig verheilt, das Gelenk stabil. Apollo durfte sein Bein zunehmend belasten – und war, laut seiner Halterin, kaum zu bremsen. Auch in der laufenden Physiotherapie macht er gut mit und weiterhin beste Fortschritte.