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Es ist ein ganz natürlicher Reflex: Selbst brave Hunde und verschmuste Katzen können mal zuschnappen, wenn sie Schmerzen, Angst oder Panik haben. Bissverletzungen zählen daher in der Veterinärmedizin zu den typischen Arbeitsunfällen. Wie sich unsere Mitarbeiter schützen.

„Eine Bissverletzung darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagt Lisa Panknin, Leiterin unseres TFA-Teams und eine von acht Ersthelferinnen der Tierklinik Ismaning. Sie weiß, welche bösen Folgen vor allem Katzenbisse haben können. Während Hunde beim Schnappen meist „nur“ oberflächliche Quetschwunden verursachen, dringen die spitzen Fangzähne der Katzen tief ins Gewebe ein. Trotzdem wirken sie auf den ersten Blick harmlos. Denn die Zähne hinterlassen nur punktförmige Einbissstellen, die kaum bluten und schnell zuheilen. Das Problem liegt unter der Haut. Dort können sich die Einbisse binnen weniger Stunden gefährlich infizieren und auf die Umgebung übergreifen, wenn die Wunde nicht professionell behandelt wird. Es kann zu einer schweren Blutvergiftung und monatelangem Arbeitsausfall kommen.

Zum Schutz tragen deshalb unsere Mitarbeiter, wenn sie eine Katze aus der Transportbox heben oder bei der Behandlung halten, biss- und kratzfeste Spezialhandschuhe. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme für unser Personal ist der Hunde-Maulkorb, sobald das Tier untersucht wird. Wenn Patientenbesitzer keinen eigenen Maulkorb dabei haben, stellen wir gerne einen aus unserem Fundus zur Verfügung: Wir haben sowohl Gittermaulkörbe in allen Größen, in denen das Tier noch hecheln und trinken kann, als auch engere Stoffmaulkörbe. Ideal ist es, wenn der Hund das Maulkorb-Tragen bereits gewöhnt ist.

Wird in der Tierklinik trotz aller Vorsicht jemand gebissen, wird sofort eine Ersthelferin gerufen. Diese begutachtet die Wunde, spült sie gründlich unter fließendem Wasser aus und desinfiziert sie mit Jodlösung. „Handelt es sich um einen Katzenbiss, schicken wir die betroffene Person grundsätzlich sofort zu einem Durchgangsarzt, der für Arbeitsunfälle zuständig ist“, sagt Lisa Panknin. „In 99 Prozent der Fälle lässt sich mit Antibiotika eine Infektion verhindern.“ Bei Kratzern und leichten Quetschwunden genügt es oft, die Wunde fachgerecht zu versorgen und die nächsten Stunden und Tage zu beobachten.

Foto: Amelie Massard/Tierklinik Ismaning
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