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Anfangs hielt Gustavos Halterin die dezenten Verkrustungen an den Ohrspitzen und auf der Stirn ihres Katers für harmlose Verletzungen, zumal der Wildfang gerne raufte. Doch trotz Cortisonsalbe heilten die Kratzer über Wochen nicht ab. Ein Warnsignal. „Bei weißen Katzen wie Gustavo sollte man angesichts dieser Symptomatik sofort hellhörig werden“, erklärt Chirurgin Dr. Anna Layer. „Denn meistens handelt es sich um ein bösartiges Plattenepithelkarzinom.“ Durch eine Biopsie konnte die Tierärztin den Verdacht auf diesen Hauttumor bestätigen, der vor allem im Gesichtsbereich hellfelliger Katzen auftritt. Ausgelöst wird die Entartung der Zellen vermutlich durch die UV-Strahlung der Sonne. Je früher der Tumor behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei Gustavo hatte sich der Krebs an den Ohren schon so weit ausgebreitet, dass eine chirurgische Entfernung der Ohrmuscheln unumgänglich war. Seitdem ist der acht Jahre alte Kater mit Stummelöhrchen unterwegs. „Das ist aber nur eine optische Veränderung. Das Gehör ist so gut wie zuvor“, sagt Dr. Anna Layer, die die Halterin auch in anderer Hinsicht beruhigen konnte. Obwohl Plattenepithelkarzinome gerne in Lymphknoten streuen, fiel das Metastasen-Screening negativ aus. Auch die Pigmentflecken an Gustavos Stirn stellten sich nur als Krebsvorstufe heraus, die sich ohne OP durch eine photodynamische Therapie behandeln lässt.

Verkrustungen an den Ohren sind typisch für ein Plattenepithelkarzinom.
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