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Als Dr. Vera Morbach im Notdienst Stormys Symptome erfasste, wurde sie sofort hellhörig: erhöhte Atemfrequenz, hohes Fieber, Apathie, Fressunlust. Alles deutete auf einen Pyothorax hin, eine Eiteransammlung im Brustfell. „Leider ist diese Erkrankung bei jungen Katzen gar nicht so selten“, sagt die Tierärztin. Wie der Eiter in den Brustkorb gelangt, ist allerdings meist unklar. Häufigste Hypothese: Die Tiere atmen Fremdmaterial ein, das eine Entzündungsreaktion auslöst und zur Entstehung von Eiter führt. Manchmal ist allerdings auch eine Bissverletzung ursächlich, über die die Bakterien in das Brustfell eindringen.

Zurück zu Stormy: Nachdem der eitrige Erguss im Röntgenbild und durch eine ultraschallgestützte Punktion mit Flüssigkeitsanalyse bestätigt worden war, konnten unser Team mit der Therapie beginnen. „Damit der Eiter abfließen konnte, legten wir Stormy eine Brustkorbdrainage. Außerdem mussten wir mehrfach den Brustkorb spülen, um die Eiterflocken zu lösen“, erklärt. Dr. Vera Morbach. Parallel dazu erhielt der zwei Jahre alte Kater Antibiotika, Schmerzmittel und wurde auf Station intensiv überwacht. „Da mit den Spülungen dem Körper auch Eiweiße verloren gehen, müssen wir in solchen Fällen spezielle Laborparameter ständig kontrollieren.“ Nur so können die Ärzte auf drohenden Eiweißmangel und Körpersalzverschiebungen rechtzeitig reagieren. Nach sieben Tagen auf Station jedenfalls war Stormy wieder fieberfrei und hechelte nicht mehr. Die Drainage wurde gezogen, und er konnte zur Rekonvaleszenz nach Hause entlassen werden. Die Antibiose musste er noch vier Wochen nehmen, doch er erholte sich relativ schnell. Inzwischen sind acht Wochen vergangen, und Stormy ist wieder ganz der Alte.

Ein Pyothorax ist bei jungen Katzen wie Stormy gar nicht so selten.
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