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Im Röntgenbild ist deutlich zu sehen, wie das Kontrastmittel im Becken ausläuft.

Mios Halterin wollte sich gerade auf die Suche nach ihrem Kater machen, als der Anruf von Tasso kam. Spaziergänger hatten das Tier ganz in der Nähe in erbärmlichem Zustand gefunden. Vermutlich war es von einem Auto erfasst worden. Der drei Jahre alte Kater stand unter Schock. In Seitenlage, mit Untertemperatur und Einblutungen an Rute und Beckenbereich wurde er in der Tierklinik Ismaning eingeliefert. Mit Infusionstherapie und Warmluftzufuhr konnten unsere Ärzte seinen Kreislauf wieder stabilisieren. Doch Sorge machte ihnen weiterhin der fehlende Urinabsatz. Beim Röntgen mit Kontrastmittel (es wurde über den Penis in den Urogenitaltrakt eingespritzt) kamen sie der Ursache auf die Spur: Nachdem das Röntgenbild deutlich zeigte, wie das Kontrastmittel im Becken auslief (siehe Foto), war klar, dass Mios Harnröhre im Beckenbereich abgerissen war. „In der Regel ist das eine Horror-Diagnose. Oft ist eine OP nur theoretisch möglich, weil die Besitzer nicht einwilligen. Sie fürchten, dass ihr Tier inkontinent wird“, erklärt Chirurgin Dr. Anna Layer. Doch Mios Besitzerin hatte Vertrauen. Und unserer Oberärztin gelang es, dem Kater in einer anspruchsvollen OP einen neuen künstlichen Urinausgang unten am Bauch zu legen, mit dem er kontrolliert Urin absetzen kann. „Den inneren Schließmuskel konnte er schon von Tag 1 nach der OP wieder ansteuern“, sagt sie. Auch Mios Halterin ist überglücklich, weil ihr Liebling schon wieder draußen herumtollt und sich des Lebens freut. Dafür nimmt sie gern in Kauf, dass sie Mio ein bis zweimal am Tag sauber machen muss, um einer Harnwegsinfektion vorzubeugen. Sein Harnleiter ist jetzt natürlich viel kürzer.

 

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