Skip to content

Durch einen Verkehrsunfall oder Sturz entsteht häufig eine Zwerchfellruptur. Damit ist ein Riss im größten Atemmuskel des Körpers gemeint. Das Fatale: Durch den Spalt können Eingeweide in den Brustkorb (Thorax) gleiten, der im Normalfall durch das Zwerchfell von der Bauchhöhle getrennt wird. Kritisch wird es, wenn sich Lungenflügel nicht mehr ausreichend entfalten können oder die Organe dabei ein- oder abgeklemmt werden. Oftmals bleibt das zunächst unbemerkt, weil man die Zwerchfellzerreißung in der Regel weder ertasten noch von außen sehen kann. So wie bei Baloo.

Riss im Zwerchfell: Darmschlingen im Brustkorb
Vor der OP: luftgefüllte Darmschlingen im Brustkorb

 

Als der Rhodesian Ridgeback in unsere Notdienst-Sprechstunde kam, lag sein (vermuteter) Unfall bereits Monate zurück, doch erst jetzt hatten sich mit Erbrechen erste Symptome bemerkbar gemacht. Akute Lebensgefahr bestand nicht, aber die Röntgenaufnahme zeigte luftgefüllte Darmschlingen im Brustkorb, der Dünndarm und Teile der Leber waren vorgerutscht. Eine chirurgische Versorgung war dringend angezeigt. In einer fast zweistündigen OP öffnete Dr. Sarah Kany den Brustkorb des Tieres, verlagerte die vorgefallenen Darmschlingen und die Leber vorsichtig in den Bauchraum zurück und vernähte den Zwerchfellriss.

Nach der OP: Brustkorb und Bauchhöhle sind durch das Zwerchfell wieder klar voneinander getrennt
Nach der OP: Brustkorb und Bauchhöhle sind klar voneinander getrennt

Um zu gewährleisten, dass sich nach der OP die Lungenflügel wieder entfalten können, legte sie eine Thoraxdrainage ein. So konnte Baloos Brustkorb langsam wieder evakuiert werden, um den üblicherweise bestehenden Unterdruck zu erzeugen, der für die Atmung nötig ist. Zwei Tage später konnte der Vierbeiner mit günstiger Prognose entlassen werden. Die Kontrolluntersuchung ließ im Röntgenbild wieder eine klare Trennung zwischen Thorax und Abdomen erkennen.

An den Anfang scrollen
Suche