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Auge im Gebüsch verletzt

Als Semmerl, ein 5 Jahre alter Schwarzwildbracken-Mischling, in unserer Tierklinik vorgestellt wurde, litt er bereits seit knapp zwei Monaten an einer hartnäckigen Augenverletzung. Vermutlich hatte er sich diese beim Schnüffeln in einem Gebüsch zugezogen.

Semmerl kniff das betroffene Auge immer wieder zusammen, rieb mit der Pfote daran, das Auge war gerötet und deutlich gereizt. Trotz mehrwöchiger Behandlung mit vom Tierarzt verschriebenen Augentropfen zeigte sich keinerlei Besserung. Die Besitzerin entschied sich deshalb für eine weiterführende Untersuchung in unserer Spezialsprechstunde Augenheilkunde – und fanden in Dr. Gabriele Rogge die passende Ansprechpartnerin.

Semmerl, Hund mit Hornhautverletzung.

Diagnose: Boxerulkus – Wunde kann von allein nicht Heilen

Ihre Diagnose: SCCED– Superfizieller chronischer cornealer Epitheldefekt, auch als „Boxerulkus“ bekannt. Dabei handelt es sich um eine Verletzung, die durch Unfälle, aber auch spontan ohne mechanische Einwirkung auftreten kann.

Bei Semmerl hatte sich in der obersten, dünnen und an sich gut heilungsfähigen Hornhautschicht, dem sogenannten Epithel, ein kleines Loch gebildet. Eine lose Epithellippe versucht in solchen Fällen, die Wunde zu schließen, schafft es aber in bestimmten Fällen nicht, sich wieder fest mit der darunterliegenden Hornhaut zu verbinden.

Der Heilungsprozess kommt dadurch nicht in Gang. „Solche oberflächlichen Verletzungen können zwar manchmal allein mit Augentropfen behandelt werden“, erklärt Dr. Gabriele Rogge, erfahrene Spezialistin für Augenheilkunde. „Aber wenn die Wunde nicht schließt, braucht es zwingend einen kleinen Eingriff am Auge.“

Hornhautverletzung beim Hund - Erste Augenuntersuchung.

Augenspezialistin Dr. Gabriele Rogge bei der Augenuntersuchung.

Hornhautverletzung beim Hund - Augenuntersuchung mit Fluorescein-Probe zeigt die Verletzung.

Mithilfe einer Fluorescein-Probe erkennt sie eine Hornhautverletzung.

Erst antibiotische Augentropfen, Dann Hornhaut angeraut

Dr. Gabriele Rogge begann die Behandlung zunächst mit antibiotischen Augentropfen, da nicht auszuschließen war, dass zusätzlich zur Verletzung eine Infektion vorlag.
Nachdem sich keine Hinweise auf eine bakterielle Beteiligung mehr zeigten, konnte gezielt die verletzte Hornhaut operiert werden. Unter lokaler Betäubung durch spezielle Augentropfen entfernte die Augentierärztin das lose Hornhautepithel und raute die Oberfläche der Hornhaut gezielt an.

Voraussetzungen für diesen Eingriff am wachen Tier sind eine zuverlässige Oberflächenanästhesie, Erfahrung und eine ruhige Hand, Qualitäten, die Dr. Gabriele Rogge mitbringt.

Nach OP eine Kontaklinse zur Heilung

Zum Schutz der angerauten Hornhaut erhielt der Rüde im Anschluss eine Kontaktlinse. Sie wirkt schmerzlindernd und unterstützt die Regeneration. Begleitend wurde die Behandlung mit antibiotischen Augentropfen und Schmerzmitteln fortgesetzt.

Je nach Heilungsverlauf verbleibt die Linse einige Zeit auf dem Auge. In Semmerls Fall zeigte sich bereits knapp zwei Wochen später bei der Nachkontrolle ein erfreuliches Ergebnis: Die Hornhaut war vollständig verheilt. Semmerl verließ die Klinik mit klarem Blick und ohne Beschwerden.

Auch seine Besitzerin Andrea H. war froh: „Da Dr. Rogge direkt eine Diagnose stellen und ihn auch bereits ein paar Tage später operieren konnte, ging es unserem Semmerl innerhalb von zwei Wochen wieder gut. Vielen Dank.“

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