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Viele unserer Patienten sind übergewichtig und haben über die Jahre hinweg Krankheiten entwickelt, die direkt oder indirekt mit ihren Ernährungsgewohnheiten in Zusammenhang stehen. Oft ist das Übergewicht auf den ersten Blick zu erkennen beziehungsweise zu erfühlen –  die Taille ist unter Fettpölsterchen versteckt, die Rippen können unter der Haut nur schwer ertastet werden.

Katzen

Folgende Tabelle gibt einen Hinweis auf das zulässige Gewicht einiger Katzenrassen:

Europäische Kurzhaar    3,5 bis 4,5 Kilo
Europäische Langhaar   3,5 bis 4,5 Kilo
Maine Coon                         3,5 bis 8,0 Kilo
Perser                                    4,5 bis 6,0 Kilo
Britisch Kurzhaar              3,5 bis 4,5 Kilo
Siam                                       2,2 bis 4,5 Kilo
Snowshoe                            2,5 bis 5,4 Kilo
Rex                                          2,2 bis 4,5 Kilo
Orientalisch Kurzhaar     2,2 bis 4,2 Kilo
Kartäuser                              3,5 bis 5,0 Kilo

Da das Idealgewicht je nach Individuum stark variiert, eignet sich eine Messung des Körperumfanges, gemessen am neunten Rippenbogen, für den Befund besser. Die Maße werden anhand der Tabelle zur Länge des Unterschenkels in Bezug gesetzt. Daraus ergibt sich der Feline Bodymass-Index. Er wurde vom Futtermittelhersteller Waltham erstellt, der sich dabei auf Hawthorne AJ, Butterwick RF. The feline body mass index – a simple measure of body fat content in cats bezieht.

Der Index eignet sich unseres Erachtens für die Beurteilung des Ernährungszustandes einer Katze. In der Tabelle sehen Sie auf der linken (y-)Achse den Brustkorbumfang (Maßband nicht zu fest anlegen!),  auf der nach rechts führenden unteren Achse den sogenannten Leg Index Measurement, das heißt die Länge des Unterschenkels, gemessen zwischen der Mitte der Kniescheibe und der Spitze des Sprunggelenkhöckers in Zentimentern. Wenn Sie vom jeweiligen Wert auf der linken Achse eine Linie nach rechts und vom Wert auf der unteren Achse eine Linie nach oben ziehen, treffen sich die Linien entweder im roten, blassgrünen oder  blauen Bereich. Rot steht für Übergewicht, blassgrün für Normalgewicht, blau für Untergewicht.

Besitzer können den Körperbau ihrer Katze auch anhand des folgenden Schemas überprüfen:
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Das Begutachtungs-Schema führt zu folgenden Einstufungen:
A: sehr mager. Konsultieren Sie umgehend einen Tierarzt.
B: mager. Bieten Sie Ihrer Katze mehr Futter an. Konsultieren Sie einen Tierarzt, falls sie nicht zunimmt.
C: schlank. Bieten Sie Ihrer Katze ein wenig größere Portionen an.
D: ideal.
E: leichtes Übergewicht. Versuchen Sie, die körperliche Aktivität Ihrer Katze zu steigern. Vermeiden Sie Überfütterung.
F: mäßiges Übergewicht. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt und besprechen Sie mit ihm, wie Ihre Katze Gewicht verlieren könnte.
G: ernsthaftes Übergewicht. Konsultieren Sie umgehend Ihren Tierarzt, um eine Gewichtsreduktion anzustreben.

Ernährungsumstellung

Übergewichtige Katzen müssen unbedingt Gewicht verlieren, um häufige Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes sowie Gelenkprobleme zu vermeiden. Hungerkuren sind  jedoch ungeeignet, denn sie können zu ernsthaften Nieren- oder Leberproblemen führen. Katzen, die deutlich weniger als gewohnt zu fressen bekommen, schränken außerdem ihre körperliche Aktivität ein und beginnen mit hartnäckigem Betteln einen Machtkampf mit dem Tierhalter, den der Mensch in vielen Fällen verliert.

Eine Diät sollte unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen. Wir empfehlen regelmäßige Mahlzeiten mehrmals pro Tag unter Vewendung eines Messbechers. Der Futterplatz des Tieres sollte abseits des Esszimmers beziehungsweise der Küche sein, um ständiges Betteln während der Mahlzeiten der Menschen einzuschränken. Das Wasser sollte mehrmals täglich frisch nachgefüllt werden, um die Katze zum Trinken zu animieren.
Leckerlis – vor allem vom Essen der Menschen – müssen tabu sein. Wer seinem Tier etwas Gutes tun will, sollte statt dessen immer einmal wieder mit ihm spielen und schmusen.  Trockenfutter ist äußerst kalorienhaltig und hat im Speiseplan einer übergewichtigen Katze nichts verloren. Auch normalgewichtige Katzen brauchen kein Trockenfutter.

Zu magere Katzen sollten zum Fressen animiert werden, indem das Futter leicht angewärmt wird (38 Grad). Wichtig ist, dass die Nahrung stets frisch ist. Deswegen im Zweifel lieber mehrere frische Portionen über den Tag hinweg.

Hunde

Um das Gewicht von Hunden zu beurteilen, sollte das Tier stehen. Auch hier gilt: Wenn sich die Rippen nur schwer ertasten lassen, keine Taille zu sehen ist, das Tier möglicherweise bei körperlicher Anstrenung kurzatmig wirkt und sich ungern bewegt, sollte der Tierarzt konsultiert werden.

 

Aufmacherfoto: ROMAN DZIUBALO / stock.adobe.com

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