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Wer Simba beobachtet, wie er sich vor Freude auf dem Boden wälzt, mag sich gar nicht vorstellen, dass der junge Kater neulich fast gestorben wäre. Als er mehr oder weniger das Futter verweigerte, apathisch im Körbchen lag und sich dann noch sein Bäuchlein tonnenförmig aufblähte, hatten ihn die besorgten Halter direkt in die Tierklinik Ismaning gebracht. Fast wäre jede Hilfe zu spät gekommen. Denn Simba litt an einem septischen Abdomen, wie die Notärztin diagnostizierte. Im Ultraschall hatte sie freie Flüssigkeit (Aszites) im Bauchraum ausgemacht und eine Probe entnommen. Die Ergussanalyse zeigte, dass es sich um entzündungsbedingte Absonderungen, ein sogenanntes Exsudat, handelte. Dies konnte viele Ursachen haben: perforierender Fremdkörper, Bissverletzung, infektiöse Bauchfellentzündung, Tumor. Simba musste daher zur Bauchspülung und weiteren diagnostischen Abklärung sofort in den OP. „Sein Leben stand auf Messers Schneide“, erklärt Katharina Hofgärtner, eine der behandelnden Ärztinnen. „Beim septischen Abdomen hängt die Überlebenswahrscheinlichkeit sehr davon ab, ob die Grundursache behoben werden kann und wie weit die Entzündung im Bauch bereits fortgeschritten ist.“ Den Kampf um Simbas Leben gewannen unsere Ärzte. Nachdem Katharina Hofgärtner die eitrige Flüssigkeit abgesaugt und die Bauchhöhle mit fünf Liter warmer Kochsalzlösung gespült hatte, legte sie dem Tier noch eine Speiseröhrensonde zur unterstützenden Fütterung. Zurück auf Station wurde Simba dann als Intensivpatient lückenlos überwacht. Er bekam viel Zuspruch und Pflege, seine Blutwerte wurden täglich kontrolliert, sein Bauch regelmäßig geschallt. Außerdem erhielt er doppelte Antibiose. Denn er war noch nicht über den Berg. Zwei Tage nach der OP musste das Abdomen erneut punktiert werden, weil sich wegen der abklingenden Entzündung 350 ml Flüssigkeit nachgebildet hatten. Erst nochmal 24 Stunden später war die Zitterpartie zu Ende, und Simba konnte mit Ösophagussonde nach Hause entlassen werden, sie wurde nach neun Tagen gezogen. Auch die Antibiotikatherapie mussten seine Halter noch sechs Wochen fortsetzen. Wie die Bakterien in Simbas Bauch gelangt sind, ist nach wie vor unklar. „Bei der Öffnung des Bauchraumes haben wir keinen Fremdkörper entdeckt, und es gab auch keine Anzeichen eines Durchbruches im Bereich des Magen-Darm-Traktes“, sagt Tierärztin Katharina Hofgärtner. Sie hält eine perforierende Bissverletzung oder eine perforierende Verletzung durch einen spitzen Gegenstand für denkbar.

Kater Simba überlebte dank Not-OP, schneller Diagnostik und Intensivpflege ein septisches Abdomen.
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