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Wenn Kiwis Halterin ihre Französische Bulldogge ansieht, bekommt sie ein schlechtes Gewissen. „Ich wusste, dass die Calla giftig ist. Doch ich hatte die Blume geschenkt bekommen und wollte sie nicht wegwerfen.“ Also stellte sie die Pflanze mit den markanten Blüten außerhalb der Reichweite ihres Lieblings auf. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass sich der Welpe eines Nachts durch die Absperrung zwängen sollte. Als sie von dem Radau wach wurde, hatte die neugierige Hündin die Pflanze bereits komplett zerbissen und schleckte den Pflanzensaft auf. Der Giftnotruf riet, Kohletabletten zu geben (die nicht im Haus waren) und zum nächsten Tierarzt zu fahren.

Welpe Kiwi hat eine Calla-Vergiftung gut überstanden.

Als sie mit dem Tier in der Notaufnahme der Tierklinik Ismaning ankam, war die Problemliste bereits lang: Kiwi litt unter Herzrasen, Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und einem Kehlkopfödem. Verantwortlich dafür war der giftige Saft der Calla, der besonders die Schleimhaut angreift. Weil Kiwi ohnehin bereits mehrmals erbrochen hatte, entschied sich die Halterin nach Beratung mit der behandelnden Ärztin gegen künstliches Erbrechen, um die Verätzungen in der Maulhöhle nicht noch weiter zu verstärken. Auch eine Magen-Darm-Spülung kam wegen Kiwis rassebedingtem erhöhten Narkoserisikos für sie nicht in Frage. Kiwis Prognose war dementsprechend vorsichtig, auch die Nieren hätten noch versagen können. Doch nach 72 Stunden Intensivbetreuung mit Kohletabletten, Infusionen und ständiger Kontrolle der Laborwerte sowie entsprechender Anpassung der Therapie war Kiwi über den Berg und konnte quietschvergnügt zurück nach Hause zu einem überglücklichen Frauchen. „Ich kann jedem Tierfreund nur raten, die Nummer des Giftnotrufs einzuspeichern (089/19 240) und einen Vorrat an Kohletabletten anzulegen. Im Zweifelsfall kann man damit das Leben seines Tieres retten“, sagt Kiwis Halterin im Rückblick.

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