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Juni 2024. Wenn Oberärztin Dr. Judith Körbel heute ein CT erstellt, schiebt sie ihren Patienten in einen hochmodernen Computertomografen. Siemens SOMATOM Go.Up heißt das fabrikneue Großgerät, das seit Kurzem im Untergeschoss der Tierklinik Ismaning den bisherigen CT-Scanner ersetzt. Fast zwei Wochen hat es trotz guter Planung gedauert, bis die Handwerker (Abbaufirma, Elektriker, Siemens, Haustechnik) fertig waren und der TÜV das tonnenschwere Gerät abnehmen konnte.

Foto: Amelie Massard/Tierklinik Ismaning

Für die Patienten ist der neue CT-Scanner ein großer Gewinn, denn als 32-Zeiler nimmt er während einer Röhren-Rotation zeitgleich 32 Schichtbilder von – wenn erforderlich – unter einem Millimeter Schichtdicke auf. Aus diesen Daten generiert er dann gestochen scharfe Bilder (bis zu 64 rekonstruierte Schichten in überlappender Volumenrekonstruktion) aus dem Körperinneren des Tieres. „Präzision und Bildqualität sind wirklich hervorragend“, sagt die Fachtierärztin mit Schwerpunkt CT nach den ersten Wochen. Gefäßsysteme zum Beispiel ließen sich jetzt noch besser darstellen, was etwa bei der Lokalisation von Lebershunts wichtig ist.

Weitere Vorteile des neuen Geräts, das eigentlich für die Humanmedizin entwickelt wurde: Mit Belichtungszeiten von wenigen Millisekunden arbeitet der neue Scanner nicht nur schneller als sein Vorgänger, die Tiere sind auch einer niedrigeren Strahlendosis ausgesetzt und sie müssen nicht mehr so lange ruhig gestellt werden. Bei narkosesensiblen Heimtieren kann man bei manchen Untersuchungen sogar ganz auf die Anästhesie verzichten. „Zur Zahndiagnostik können wir bei Kaninchen z.B. einen Kopf-Scan im Wachzustand machen“, freut sich Dr. Körbel. „Vorausgesetzt, die Tiere können wie ein gepucktes Baby in ein Handtuch gewickelt und in eine Box gesetzt werden.“

So leistungsfähig der neue Scanner ist, so komplex ist seine Handhabung. Nur speziell ausgebildete Fachkräfte kommen zu verlässlichen Befunden und haben für das neue Gerät ein mehrtägiges Siemens-Training durchlaufen. Denn der SOMATOM Go.Up arbeitet mit einer völlig neuartigen KI-gestützten CT-Plattform. Neu ist die mobile Bedienung über ein Tablet, mit der sich alle Routine-CTs planen lassen. Das Tablet erlaubt es zum Beispiel, die Patientendaten bereits bei der Abholung der schlafenden Tiere zu checken, zu planen und die gewünschte Lagerung abzulesen. Auch kann während des Scans ein EKG aufgezeichnet werden, da sich das Ableitungskabel direkt am CT-Tisch befindet, was einen Zugewinn für die Überwachung der Anästhesie bedeutet.

Ein schöner Nebeneffekt des neuen Großgerätes ist die Platzersparnis. „Da beim SOMATOM Go.Up die gesamte Technik in die Scaneinheit integriert ist, ist das Handling im Raum angenehmer geworden“, meint Dr. Judith Körbel. Für die Fachtierärztin ist der SOMATOM Go.Up bereits der dritte Computertomograf, den sie in den 15 Jahren seit Bestehen der Tierklinik in Betrieb genommen hat. Dabei waren die Vorgängergeräte immer noch einsatzfähig. Auch der jetzt ausgemusterte Scanner wird in einer anderen Klinik weiter genutzt. „Doch die Tierklinik war schon immer bestrebt, CT-Diagnostik auf dem neuesten Stand der Technik anzubieten“, weiß die Expertin.

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