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Den dumpfen lauten Knall wird Brunos Besitzerin wohl nie vergessen. Es war Weihnachten, und ihr kleiner Havaneser war unvermittelt auf die Straße gelaufen und dort von einem Pkw erfasst worden. Mit dramatischen Folgen: Als Bruno bei uns ankam, war er nur noch ein Häufchen Elend, er stand unter Schock und konnte seine Hinterbeine nicht mehr bewegen. Im Röntgenbild fand unsere Notärztin die Erklärung für die Lähmung: Brunos sechster Lendenwirbel war gebrochen und die Wirbelsäule verschoben, so dass das Rückenmark abgeklemmt war. Dabei hatte der Vierbeiner noch Glück im Unglück gehabt: Das Schmerzgefühl an beiden Hinterbeinen war vorhanden und somit das Rückenmarks nicht vollständig durchtrennt worden, so dass nach einer Operation mit einer Genesung zu rechnen war. Doch weil Bruno unter schwerem Schock stand, musste unser Chefchirurg Dr. Klaus Zahn mit der dringend notwendigen OP einen Tag warten. Dann hatte sich unter stationärer Therapie der Zustand des Tieres gebessert – und man konnte den heiklen Eingriff nahe am Rückenmark wagen. Mit viel Feingefühl gelang es Dr. Zahn in einer mehrstündigen Operation, die Wirbelsäule ohne weitere Verletzungen am Rückenmark korrekt einzurenken und sie mit einer Platte und Schrauben mikrochirurgisch zu stabilisieren. Dabei musste die Position der Implantate ständig intraoperativ mittels Röntgendurchleuchtung mit einem C-Bogen überprüft werden, um das Rückenmark beim Bohren nicht zu verletzen. Und dann bewies Bruno, dass er eine Kämpfernatur ist. Normalerweise brauchen Patienten nach so schweren Wirbelsäulen-OPs eine längere Erholungszeit, bis sie vollständig neurologisch genesen sind. Nicht so Bruno. Zur Überraschung des gesamten Teams stand der tapfere Havaneser bereits zwei Tage nach dem Eingriff von allein wieder auf vier Pfoten und lief, fast ohne zu lahmen, den Klinikgang entlang. Wenn das kein Weihnachtswunder war!

Vor der OP: Mit einer Lendenwirbelfraktur und einer verschobenen Wirbelsäule wurde Bruno bei uns eingeliefert.
Nach der OP: Brunos Wirbelsäule wurde wieder korrekt eingerenkt und mikrochirurgisch mit Platte und Schrauben stabilisiert.
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