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Januar 2022. Dr. Elisabeth Beuttel geht es wie allen berufstätigen Müttern und Vätern: Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist ein organisatorischer Kraftakt. „Gelingen kann er sowieso nur, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer*in zusammen arbeiten“, sagt die Tierärztin. Nur so konnte sich die 34-Jährige, hinter der gerade ein Jahr Babypause lag, überhaupt die Rückkehr in eine praktische tierärztliche Tätigkeit vorstellen: „Die Klinikleitung ist voll auf meine Arbeitszeitwünsche eingegangen, die ich für meinen Alltag so brauche.“ Seitdem arbeitet die Tiermedizinerin drei Tage in der Woche in der Notaufnahme. „So kann ich eine gute Arbeit leisten und gleichzeitig meiner Familie gerecht werden.“ Von Nachtdiensten ist die junge Mutter befreit. Dafür muss sie an anderer Stelle Zugeständnisse machen („man muss schließlich seinen Teil als Teammitglied beitragen“) und regelmäßig Wochenend- und Feiertagsschichten übernehmen. „Die kann ich gut mit dem Familienalltag vereinbaren, weil sich dann mein Partner um mein Kind und Haushalt kümmert“, erklärt sie. Dass in der Tierklinik die Dienstpläne nicht auf den letzten Drücker, sondern bereits zwei Monate im Voraus freigegeben werden, erleichtert Elisabeth Beuttel die Abstimmung mit dem Partner ungemein.

Dr. Elisabeth Beuttel kann in Teilzeit ihre Ausbildung zur Fachtierärztin machen. Foto: Photogenika, photogenika.de

Auch für Tierärztin Emmelie Witt war der Job in der Tierklinik Ismaning ein Neustart nach der Elternzeit. „Ich wollte nach der Geburt meiner Tochter wieder zügig in den Beruf einsteigen, um später nicht in der Rentenfalle zu landen“, sagt die 31-Jährige. Die Tierklinik bot ihr die Chance. „Hier konnte ich meine Arbeitszeiten um die Krippenzeiten meiner Tochter herum organisieren“, freut sie sich. Wegen der großen Zahl an Mitarbeitern ließ sich das gut regeln. Im Gegenzug hat sich die junge Mutter verpflichtet, ein Wochenende im Monat zu arbeiten. „Doch weil ich mich gut mit meinem Partner abspreche, klappt das ausgezeichnet“, erklärt Emmelie Witt. Andere Kollegen, die sich die Wochenenden lieber für die Familie freihalten wollen, übernehmen dafür zwei, drei Nachtschichten im Monat oder unterstützen das Team, indem Sie stattdessen ihren Schwerpunkt auf Spätdienste legen. So leisten alle Kolleg*innen flexibel und auf ihre Bedürfnissen angepasst ihren Beitrag dazu, den Notdienst rund um die Uhr abzudecken.

Natürlich erschwere Schichtdienst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, meint Emmelie Witt. Doch die Tierklinik Ismaning gleiche das durch größtmögliche Flexibilität wieder aus. Wenn es irgendwie geht, werden im Dienstplan auch Sonderwünsche von Eltern berücksichtigt. Nikolausfeier in der Krippe, St. Martinsumzug mit der Kita, Einschulung – wer rechtzeitig sein Anliegen anmeldet, muss in der Regel keines dieser Events an der Seite seiner Kinder verpassen. Mitarbeitern mit familiären Verpflichtungen kommt auch entgegen, dass Meetings in der Regel vormittags angesetzt werden. Interne Fortbildungen werden auch per Video übertragen. Und wenn doch mal das Kind krank oder die Krippe Coronabedingt geschlossen ist und die Mutter spontan zu Hause bleiben muss, verdreht niemand in der Klinik die Augen. „Dann wird schnell nach einem Ersatz gesucht, der für mich einspringt“, schildert Emmelie Witt ihre Erfahrungen.

Tierärztin Emmelie Witt konnte ihre Arbeitszeiten auf die Krippenzeiten ihrer Tochter abstimmen. Foto: Photogenika, photogenika.de

Tatsache ist, junge Eltern sind in der Tierklinik Ismaning willkommen. Es gibt alle möglichen Arbeitszeitmodelle, die individuell verhandelbar sind. Wobei man seine Stundenzahl mit etwas Vorlauf unkompliziert aufstocken bzw. reduzieren kann. Die Größe der Klinik und die vielen unterschiedlichen Fachbereiche machen’s möglich. Außerdem arbeitet die Klinik mit einer Krippe vor Ort zusammen, in der Mitarbeiterkinder bei der Vergabe freier Plätze bevorzugt werden. Wer familienbedingt nicht voll arbeiten kann oder will, muss auch keine beruflichen Nachteile befürchten. Im Gegenteil: In der Tierklinik Ismaning kann man sogar die Ausbildung zum Fachtierarzt in Teilzeit machen. Dieses Angebot hat zum Beispiel Dr. Elisabeth Beuttel angenommen.

Natürlich nimmt die Klinik auch bei Führungskräften Rücksicht auf die neue Lebenssituation. So konnte Oberarzt Maximilian Herion, der mitten in der Weiterbildung zum Fachtierarzt für Chirurgie steckt, nach der Geburt seines Sohnes problemlos Elternurlaub nehmen und später auf eine Vier-Tage-Woche runterfahren. Hintergrunddienst und Rufbereitschaft hat er als Oberarzt allerdings nach wie vor. Er sagt: „In der Tierklinik Ismaning kann ich mich beruflich verwirklichen, ohne meine Familie zu vernachlässigen.“

Wie sehr in der Tierklinik Familienfreundlichkeit gelebt wird, zeigt auch das Wiedereinstiegspraktikum für Tierärzte. Es richtet sich unter anderem an Mediziner, die nach längerer Erziehungspause unsicher sind, ob sie den Anforderungen des Berufs noch gewachsen sind. Das Programm auf Minijob-Basis dauert 4 bis 12 Wochen, in denen die Rückkehrer ihr Fachwissen aktualisieren und in der Sprechstunde und auf Station wieder Routine in der Behandlung von Patienten gewinnen.

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