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Als Lola im Notdienst durch unseren Tierarzt Sven Flucht untersucht wurde, war unklar, ob das linke Vorderbein der Französischen Bulldogge noch zu retten war. Drei Tage zuvor war die Hündin in Wien kastriert worden, dafür war ihr zur Narkosevorbereitung ein Venenkatheter gelegt worden. Jetzt glühte das gesamte Bein und war vom Handwurzelknochen bis zum Brustbein hochgradig geschwollen. Außerdem fraß das Tier nichts mehr und hatte über 40 Grad Fieber. Die Vermutung lag nahe, dass das andernorts über den Venenkatheter applizierte Schlafmittel nicht in die Vene, sondern ins umliegende Gewebe gelaufen war und dort eitrige Entzündungen ausgelöst hatte. Eine chirurgische Versorgung war mittlerweile unumgänglich. Im Rahmen der Wundrevision erkannte Chirurg Maximilian Herion das ganze Ausmaß der Schäden. Nachdem sich die Abszesse entlang des Beines durch alle Gewebeschichten zogen und die Wundhöhlen bis in die Tiefe zwischen die Muskulatur reichten, war die Wundreinigung sehr aufwändig. Maximilian Herion musste abgestorbenes Fettgewebe entfernen, Wundhöhlen ausschaben, sie mehrmals spülen und Drainagen einlegen, damit Eiter oder Wundflüssigkeiten nach außen abfließen konnten. Eine klaffende und besonders tiefe Wunde ließ er offen, damit sie aus der Tiefe zuwachsen konnte. In anderen Regionen war anfangs nicht absehbar, ob noch mehr Gewebesterben und Aufplatzen der Nähte zu befürchten war.
Obwohl die OP erfolgreich war, war Lola damit noch nicht über den Berg. Es bestand immer noch die Gefahr einer Blutvergiftung. Daher setzte sich Lolas Halterin anfangs mit ihrem Liebling dreimal in der Woche ins Auto und fuhr zur Nachsorge und Wundkontrolle bei Dr. Vera Morbach ins eine Stunde entfernte Ismaning. Der Aufwand hat sich gelohnt. Lola hat die schwere Zeit gut weggesteckt und ist wieder ganz die alte. Inzwischen wachsen sogar schon die Härchen nach.

Lola einige Wochen nach der OP: Wunde und Naht sind kaum mehr zu sehen.
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