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„Mein Job in der Klinik ist ebenso abwechslungsreich wie herausfordernd“, erklärt Anästhesist Sven Barros. „Jeden Tag stehen so viele unterschiedliche Patienten auf dem OP-Plan.“ Da folgt der Unfallhund auf die Katze mit Nierenleiden und die Hündin in Geburt, der Beckenbruch auf die Magen-Darm-Spiegelung und das CT. Und jedes Tier verlangt ein anderes Anästhesieverfahren. „08/15-Narkosen kennen wir nicht“, sagt der 42-Jährige. „Denn jeder Patient reagiert anders auf eine Anästhesie.“ Schmerz- und Betäubungsmittel, Dosis und Konzentration stimmt er daher individuell auf jeden Patienten ab. Das heißt: Rasse, Alter, Gewicht, Vorgeschichte, Art der Verletzung, Blut- und Leberwerte, genetische Disposition, Schwere des Eingriffs: Alles bezieht Flucht in seine Berechnungen ein, bevor er über den Venenkatheter die Narkose einleitet.

Sven Barros stimmt jede Narkose individuell auf den Patienten ab.

„Der 360-Grad-Blick auf das Tier ist für mich genauso selbstverständlich wie für den behandelnden Internisten oder Orthopäden“, sagt Sven Barros, der insbesondere auch auf Dauermedikationen und ihre Wechselwirkungen mit Narkotika achtet. „Addison-Patienten etwa, die mit Cortison behandelt werden, können auf bestimmte Schmerzmittel mit Magenblutungen reagieren.“ Auch Australian Shepherds mit MDR1-Gendefekt vertragen gewisse Wirkstoffe nicht. Kurzköpfige Rassen wie Mops und Französische Bulldogge wiederum gehören wegen ihrer verengten Atemwege zu den Risikopatienten. Als Leitender Anästhesist gibt Sven Barros dieses Wissen gerne weiter. Wenn er nicht selbst ein Tier durch die Narkose begleitet, managt er das OP-Programm und arbeitet Azubis, Tierarzthelfer und Interns in sein Fachgebiet ein.

In der Regel kann der 42-Jährige während des Vorgesprächs den Tierbesitzern die Angst vor Narkosezwischenfällen nehmen. „Durch den Einsatz innovativer Beatmungs- und Überwachungstechnik sind Narkosen bei uns in der Tierklinik sehr schonend und sicher“, sagt er. In vielen Fällen werden sogar die Standards der Humanmedizin erreicht. Zum Beispiel werden bei fast jedem Eingriff Inhalationsnarkosen verwendet. Dabei kann der Patient künstlich beatmet werden, wobei mit Sauerstoff und Narkosegas angereicherte Luft in seine Lungen gepumpt wird. Über das Mischverhältnis steuert Sven Flucht Einschlafen und Aufwachen fast auf Knopfdruck.

Dabei ist er stets an der Seite seiner Patienten. Er sorgt dafür, dass die OP ohne Schmerzen abläuft, er sichert die Atemwege, beaufsichtigt Herz- und Atemfrequenz, Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung des Blutes etc.. Über den Venenkatheter hat er jederzeit Zugang zur Blutbahn, falls er nachdosieren oder im Notfall ein Gegenmittel verabreichen muss. „Ein Anästhesist muss immer einen kühlen Kopf bewahren, er darf nicht in Panik geraten. Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Beruf“, sagt er. Denn wenn auf einmal der Blutdruck absacke oder das Herz stehenbleibe, müsse ein Narkosespezialist schnell und richtig entscheiden.

Obwohl Sven Barros in seinem Berufsleben bereits Hunderte von Narkosen durchgeführt hat, ist er immer wieder überrascht, wie schnell die meisten Tiere bereits im Aufwachraum wieder auf den Beinen sind. „Das Erfüllende an meiner Arbeit ist ja, dass ich zur Heilung von Tieren beitrage und den Erfolg unmittelbar erlebe. Denn in der Regel ist ihr Leiden beendet, wenn der Knochen wieder fixiert, die Hüfte implantiert oder der Fremdkörper entfernt ist.“

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Wenn auch Sie Interesse an einer Anästhesisten-Stelle haben, freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Wir legen Wert auf Teamfähigkeit, persönliches Engagement, Belastbarkeit und Flexibilität sowie Leistungs- und Lernbereitschaft.

Ihre Unterlagen senden Sie bitte an:
Tierklinik Ismaning
Stefanie Stock
E-Mail: bewerbung@tierklinik-ismaning.de

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