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Eine nicht diagnostizierte Eierstocks-Fadenfistel ließ die Wunde jahrelang nicht verheilen.

Ein langer Leidensweg lag hinter der Hündin, als sie Klinikchef Dr. Klaus Zahn vorgestellt wurde. Seit zwei Jahren war eine Wunde in der linken Flanke nie richtig zugeheilt, trotz tierärztlicher Wundbehandlung und mehrmaliger OP. Damals war das Geschwür in der Flanke der Hündin, die zwei Jahre zuvor kastriert worden war, nach einer Rauferei mit einem anderen Vierbeiner entstanden. Die Tierärzte in einer Tiroler Klinik vermuteten einen Biss als Ursache und versorgten die Wunde operativ. Wenige Wochen später ging die Wunde wieder auf und wurde diesmal vom Haustierarzt in München operativ versorgt, der dem Tier zusätzlich ein halbes Jahr Antibiotika verabreichte. Nach dem Absatzen des Medikaments brach die Wunde allerdings erneut auf, wurde gespült und erneut mit Antibiotika behandelt. Besserung trat nicht ein.

Am Rande der Verzweiflung wandte sich die Halterin an die Tierklinik Ismaning, wo Dr. Zahn aufgrund der Vorgeschichte und Lokalisation der Wunde sofort eine Eierstocks-Fadenfistel von der Kastration vermutete. Ein Kontrast-CT erhärtete den Verdacht, denn es stellte sich heraus, dass der Fistelgang bis an die linke Niere heranreichte, wo der Eierstock lag. In der nachfolgenden Öffnung des Bauchraumes konnten zu beiden Seiten an den Eierstocksnähten starke Vernarbungen gefunden werden. Links an der Seite der Flankenwunde reichte der Fistelgang tatsächlich bis an die Kastrationsnarbe heran. Im Narbengewebe konnte Dr. Zahn einen dicken nicht resorbierbaren infizierten Faden finden. Er umschnitt die Eierstocksnarben, um das nicht auflösende Fremdmaterial zu entfernen. Auch wurde die Flankenwunde aufgefrischt und vernäht. Ergebnis: Der Hündin geht es endlich wieder gut.

Fälle dieser Art, bei denen Jahre nach der Kastration eine fistulierende Flankenwunde entsteht und erfolglos behandelt wird, kommen leider immer vor. Meist wurden die Hündinnen im Ausland kastriert.

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