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Müssen Hunde oder Katzen Medikamente einnehmen, haben Besitzer oft ihre liebe Not: Das Tier ist möglicherweise misstrauisch gegenüber Pillen oder Kapseln oder lehnt sie sogar rundweg ab. Weil sie den wiederholten Kampf mit dem Vierbeiner leid sind, brechen manche Tierhalter deswegen die Behandlung ab, sobald die ärgsten Symptome abgeklungen sind. Damit gefährden sie aber nicht nur das Wohlbefinden ihres Tieres – schließlich können ihnen der Hund oder die Katze nicht mitteilen, dass sie doch noch nicht 100prozentig fit sind – , sondern riskieren sogar Langzeitschäden. Besonders wichtig ist die konsequente Medikamenteneingabe bei Antibiotika, da der Behandlungsabbruch dazu führen kann, dass sich Krankheitserreger an den Wirkstoff, der sie töten soll, gewöhnen und künftig gegen das Medikament resistent sind.
Halten Sie sich deswegen bitte genau an die verschriebene Einnahmemenge und Behandlungsdauer! Die folgenden Tricks und Hilfsmittel helfen Ihnen, wenn es Schwierigkeiten bei der Einnahme gibt.

Mit dem Futter mischen

Die einfachste Methode: Geben Sie die zu verabreichende Medizin ins Nass- oder Trockenfutter. Manchmal reicht es auch, einzelne Tabletten über Nacht in einer Box mit Trockenfutter aufzubewahren, damit sie den Geruch des Futters annehmen und vom Tier akzeptiert werden.

Prüfen Sie aber unbedingt, ob das Tier seine Medizin auch wirklich mit dem Futter gefressen hat! Bleiben die Tabletten im Fressnapf liegen, sollten sie zu Hilfsmitteln greifen.

Über Nacht in einer Dose mit Trockenfutter gelegt, nimmt das Medikament den aromatischen Geruch an.

Mit Easypill verpacken

Die Masse aus Proteinen, Fetten und Aromastoffen gibt es für Hunde und Katzen. Einfach die Tablette in einem Kügelchen verstecken, dann füttern.

Hilfreiche Mogelpackung: Die Tablette verschwindet in der wohlschmeckenden Easypill-Masse.

Zerkleinern, im Futter auflösen

Der Pillencutter hilft, Tabletten in Hälften oder Viertel zu teilen. Mit dem Mörser können Sie sie pulverisieren. Das Pulver wird ins Nassfutter gemischt oder aufgelöst und mit der Spritze aufgezogen. Manche Tiere akzeptieren den ungewohnten Geschmack eines Medikaments eher, wenn ihnen der Besitzer das Mittel in flüssiger Form mit der stumpfen Plastikspritze ins Maul gibt.

Wichtig: Nicht alle Tabletten dürfen zermörsert oder auch nur zerkleinert werden! Manche sollen sich erst im Darm auflösen und sind deswegen mit einem Überzug gegen Magensäure geschützt. Andere Präparate schmecken unangenehm und werden vom Hersteller deswegen mit einem aromatischen Überzug versehen. Fragen Sie deswegen kurz bei uns nach, ob die Tabletten, die Ihrem Tier verschrieben wurden, zerkleinert oder aufgelöst werden dürfen.

Tablette ins Gefäß, Deckel drauf und ein, zwei mal umgedreht. Fertig ist das Pulver.
Mit der stumpfen Spritze wird die Medikamentenlösung aufgezogen.

Mit der Eingabehilfe verabreichen

Der Tabletteneingeber besteht aus einer stumpfen Spritze mit einem weichen Kunststoffstab im Kolben. An die Spitze des Kunststoffstabes kommt die Tablette.

Die Spitze mit der Tablette wird möglichst weit nach hinten auf den Zungenrücken gelegt. Wenn Sie den Kolben aus dem Eingeber drücken, wird die Tablette ausgestoßen und verschwindet im Rachen.

Erleichtert die medikamentöse Behandlung: Die Eingabehilfe
Der rote Kunstoffkolben hat an der Spitze ein Einkerbung für die Tablette

So klappt’s bei Hunden

Auch Hunde öffnen leichter ihr Maul, wenn Sie sie am Kopf oberhalb der Ohren fassen und den Schädel sanft ein kleines bisschen nach hinten ziehen. Damit der Hund den Fang öffnet, drücken Sie mit dem Daumen hinter den Eckzähnen zwischen die Zähne und nehmen dabei die Lefzen mit. Sollte der Hund jetzt zubeißen, würde er auf die eigene Backen beißen, deswegen lässt er das Maul offen, wendet höchstens den Kopf ab. Bei offenem Fang die vorher angefertigte Tablettenlösung oder – mit dem Tabletteneingeber – die Pillen möglichst weit nach hinten auf die Zunge legen. Danach darauf achten, ob der Hund die Flüssigkeit oder die Tablette wieder ausspuckt.

Sollte Ihr Hund das Kommando „Maul auf“ nicht kennen und befolgen, ist die Verschreibung eines Medikamentes ein guter Anlass, um ihn daran zu gewöhnen. Es ist auch wichtig, wenn die Zähne des Hundes kontrolliert werden oder der Hund einen Gegenstand zwischen die Zähne genommen hat, den er auf keine Fall verschlucken soll.

Klappt das Öffnen des Fangs nicht auf Anhieb, sollten die Besitzer ihn zunächst daran gewöhnen, dass sie seine Lefzen nach oben und unten ziehen und das Zahnfleisch in Augenschein nehmen. In einem zweiten Schritt, wenn der Hund diese Prozedur toleriert, wird er mit sanftem Druck dazu bewegt, die Kiefer auseinanderzunehmen.

Streitbare Katzen einpacken

Kratzt eine Katze, sobald sie ihre Medizin nehmen soll, können Sie sie für einen kurzen Moment in ein großes Badetuch wickeln.

So überreden Sie Ihre Katze, das Maul zu öffnen: Fassen Sie das Tier sanft (!) mit einer Hand am Kopf und richten ihn leicht nach hinten aus. Ziehen Sie dann mit Zeige- oder Mittelfinger den Unterkiefer nach unten. Geben Sie mit der Hand, einer Eingabehilfe oder der Kunststoffspritze die Tablette oder das Tabletten-Wasser-Gemisch ein.

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